Der Edelmetallmarkt startete die Woche mit Schwung, da Gold, Silber, Platin und Palladium von der jüngsten Zinssenkung der Federal Reserve um 25 Basispunkte und anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten profitierten. Die dovishe Haltung des FOMC, gepaart mit schwächeren Arbeitsmarktdaten, befeuerte eine Rallye, die die Preise über die gesamte Palette hinweg in die Höhe trieb. Trotz einiger Gewinnmitnahmen gegen Ende der Woche bleiben die Fundamentaldaten – Zentralbanknachfrage, industrielle Anwendungen und sicherer Hafen – robust und untermauern eine optimistische Prognose für die nahe Zukunft.
Rückblick auf die vergangene Woche (14.–20. September 2025)
Die Zinssenkung der Fed am 17.–18. September dominierte die Schlagzeilen und signalisierte eine fortgesetzte geldpolitische Lockerung, da die Inflation abkühlt und die Arbeitsmärkte schwächeln. Geopolitische Spannungen, einschließlich Aufflammen im Nahen Osten und anhaltender Lieferkettenprobleme, stärkten den Zufluss in sichere Häfen für Edelmetalle. Die Spotpreisbewegungen (in USD pro Unze) für die Woche waren wie folgt:
Metall |
Schlusskurs 14. Sept. |
Schlusskurs 20. Sept. |
Wöchentliche Veränderung (%) |
---|---|---|---|
Gold |
$3.642,45 |
$3.685,08 |
+1,17% |
Silber |
$42,18 |
$42,50 |
+0,76% |
Platin |
$1.392 |
$1.402 |
+0,72% |
Palladium |
$971 |
$1.020 |
+4,95% |
Gold
Spot-Gold stieg auf $3.685,08, ein Plus von 1,17% für die Woche, mit einem Höchststand von $3.687 am 16. September. Der dovishe Kurswechsel der Fed, zusammen mit Zentralbankkäufen (insbesondere aus China und Indien), trieb die Gewinne an, obwohl späte Gewinnmitnahmen die Rallye begrenzten. Golds 33%ige Performance seit Jahresbeginn spiegelt seine Widerstandsfähigkeit in wirtschaftlicher Unsicherheit wider, wobei ETF-Zuflüsse ein anhaltendes Investoreninteresse signalisieren. Händler sehen $3.700 als nächstes Widerstandsniveau.
Silber
Silber stieg auf $42,50, ein Plus von 0,76%, trotz Volatilität. Der 41%ige Anstieg seit Jahresbeginn übertrifft die meisten Rohstoffe, angetrieben von der industriellen Nachfrage nach Solartechnik, KI-Infrastruktur und Elektronik. Während Silber vom sicheren Hafen Gold profitierte, verstärkten seine industriellen Anwendungen die frühen Wochensteigerungen. Ein kurzzeitiger Rückgang Mitte der Woche spiegelte die Dollarstärke wider, doch das Momentum erholte sich bis Freitag.
Platin
Platin kletterte auf $1.402, ein wöchentliches Plus von 0,72%, und setzte seinen Ausbruch aus langjährigen Tiefs fort. Der 53%ige Anstieg seit Jahresbeginn – der stärkste unter den Edelmetallen – resultiert aus Lieferengpässen in Südafrika und wachsender Nachfrage nach Wasserstoff-Brennstoffzellen und Autokatalysatoren. Investoren, die von Gold diversifizieren, hielten Platin stabil, obwohl die Preisbewegung auf eine Konsolidierung hindeutet.
Palladium
Palladium stach heraus und sprang um 4,95% auf $1.020. Lieferengpässe auf dem Autokatalysatormarkt und begrenzte Substitutionsmöglichkeiten in Hybridfahrzeugen trieben den Anstieg an. Trotz eines 21%igen Anstiegs seit Jahresbeginn bleibt Palladium volatil, wobei Händler auf weitere Lieferkettensignale aus Russland und Südafrika achten.
Ausblick: 22. September – 5. Oktober 2025
Die nächsten zwei Wochen werden die Rallye der Metalle auf die Probe stellen, da die Märkte wichtige Wirtschaftsdaten verdauen und geopolitische Entwicklungen beobachten. Der Zinspfad der Fed bleibt zentral, mit einer 75%igen Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung um 25 Basispunkte im November. Chinas Konjunkturmaßnahmen und Spannungen im Nahen Osten könnten die Nachfrage nach sicheren Häfen weiter ankurbeln. Wichtige Ereignisse, die zu beobachten sind, umfassen:
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23. September: Flash-Einkaufsmanagerindizes für Industrie und Dienstleistungen – Schwäche unter 50 könnte Gold und Silber antreiben.
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25. September: Endgültige BIP-Revision für Q2 – Ein starkes +2,8%-Ergebnis könnte die Erwartungen an eine Lockerung dämpfen und die Preise belasten.
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26. September: Kern-PCE-Inflation – Ein heißer Wert von +0,3% MoM könnte den Dollar stärken und die Gewinne begrenzen.
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1. Oktober: ISM-Industrieindex – Werte unter 49 begünstigen sichere Häfen.
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2. Oktober: JOLTS Stellenangebote – Ein Rückgang unter 8M könnte Arbeitsmarktschwäche signalisieren und Metalle stützen.
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3. Oktober: Arbeitsmarktdaten (Nonfarm Payrolls) – Ein schwaches Ergebnis unter 100K könnte Gold über $3.700 und Silber Richtung $44 treiben.
Bullische Treiber: Anhaltende geldpolitische Lockerung, geopolitische Risiken und industrielle Nachfrage könnten Gold auf $3.800, Silber auf $44, Platin auf $1.500 und Palladium auf $1.100 treiben. Bärische Risiken: Stärker als erwartete Daten oder Dollarstärke könnten einen Rückgang von 2–5% auslösen.
Fazit
Die Rallye der letzten Woche unterstreicht die anhaltende Attraktivität von Edelmetallen als sichere Häfen und industrielle Vermögenswerte. Während kurzfristige Korrekturen möglich sind, bleibt die Kombination aus geldpolitischer Unterstützung, Lieferengpässen und globalen Unsicherheiten positiv für den Sektor. Investoren sollten auf bevorstehende Datenveröffentlichungen und geopolitische Verschiebungen achten, die die Preisbewegungen in den kommenden Wochen prägen werden.