Aktueller Edelmetall Preise / unze
Gold: 2925.98 EUR
Silber: 31.28 EUR
Platin: 1083.09 EUR
Palladium: 914.60 EUR
Rhodium: 5028.23 EUR

Ist Gold überbewertet?

18 Apr 2025 - Goldmarkt Nachrichten

Mit Stand April 2025 ist der Goldpreis auf ein Rekordhoch von rund 3.500 US-Dollar pro Unze gestiegen – einer der dramatischsten Preisanstiege in der Geschichte des gelben Metalls. Dieses historische Hoch wirft eine entscheidende Frage bei Anlegern auf: Ist Gold derzeit überbewertet?

Um diese Frage zu beantworten, reicht es nicht aus, nur den aktuellen Spotpreis zu betrachten. Es ist entscheidend, den Goldwert im Verhältnis zu anderen Vermögenswerten und Inflationsindikatoren zu analysieren. Durch die Untersuchung historischer Verhältnisse – darunter das Verhältnis von Gold zu Silber, Platin, Palladium, Öl und dem Verbraucherpreisindex (VPI) – können Anleger besser einschätzen, ob die Bewertung von Gold fundamental gerechtfertigt ist oder eher spekulativen Charakter hat.

Diese Analyse deckt einen Zeitraum von 40 Jahren ab (1985–2025) und bietet einen umfassenden Überblick über langfristige Bewertungsmuster.

Gold-Silber-Verhältnis

Das Gold-Silber-Verhältnis zeigt an, wie viele Unzen Silber erforderlich sind, um eine Unze Gold zu kaufen. Diese Kennzahl dient traditionell als wichtiger Indikator für den relativen Wert der beiden beliebtesten Edelmetalle.

  • 40-jähriger historischer Durchschnitt: ca. 65:1

  • Aktuelles Verhältnis (2025): 90,27:1

Ein derart hohes Verhältnis deutet darauf hin, dass Silber im Vergleich zu Gold stark unterbewertet ist. Historisch betrachtet sind Gold-Silber-Verhältnisse von über 80:1 oft Vorläufer bedeutender Silber-Haussephasen gewesen. Der Markt tendiert langfristig zu Korrekturen, bei denen der Silberpreis steigt, um die Lücke zu Gold zu schließen. Für Anleger, die auf langfristige Wertsteigerung und Diversifikation setzen und sich vom möglicherweise überbewerteten Gold abwenden möchten, könnte Silber aktuell eine attraktive Kaufgelegenheit darstellen.

Gold-Platin-Verhältnis

Das Gold-Platin-Verhältnis vergleicht den Preis von Gold mit dem von Platin – einem Metall, das historisch gesehen aufgrund seiner Seltenheit und seiner vielfältigen industriellen Nutzung, insbesondere im Automobilsektor und in Katalysatoren, teurer war als Gold.

  • 40-jähriger historischer Durchschnitt: ca. 0,85:1

  • Aktuelles Verhältnis (2025): 3,14:1
    (Gold: 3.089,58 USD; Platin: 984,80 USD)

Diese außergewöhnlich große Differenz deutet darauf hin, dass Platin im Vergleich zu Gold stark unterbewertet ist. Ein derart hohes Verhältnis ist historisch selten und wurde oft durch Marktkorrekturen ausgeglichen, sobald die Platinnachfrage wieder anzog. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Platin in der Wasserstoffwirtschaft, im Bereich erneuerbare Energien und im Bereich der sauberen Mobilität könnte das Metall vor einer starken Erholung stehen. Anleger, die nach asymmetrischen Chancen mit günstigem Risiko-Ertrags-Verhältnis suchen, sollten Platin derzeit besonders aufmerksam analysieren.

Gold-Palladium-Verhältnis

Palladium war traditionell volatiler als Gold, vor allem bedingt durch die hohe Nachfrage im Automobilsektor (für Katalysatoren) sowie durch Angebotsengpässe – insbesondere aus Russland und Südafrika.

  • 40-jähriger historischer Durchschnitt: ca. 2,6:1

  • Aktuelles Verhältnis (2025): 3,09:1
    (Gold: 3.089,58 USD; Palladium: 1.000,80 USD)

Ein Gold-Palladium-Verhältnis über 3,0 deutet auf eine relative Unterbewertung von Palladium hin. Obwohl der Palladiumpreis seit seinen Höchstständen in den frühen 2020er Jahren stark gefallen ist, lassen die aktuellen Bewertungen auf eine mögliche Erholung schließen – insbesondere dann, wenn Angebotsengpässe oder neue Umweltvorschriften die Nachfrage erneut ankurbeln. Angesichts weltweit verschärfter Emissionsstandards könnte Palladium in den kommenden Jahren eine Renaissance erleben.

Gold-Öl-Verhältnis

Das Gold-Öl-Verhältnis gibt an, wie viele Barrel Rohöl man für eine Unze Gold kaufen kann. Dieses Verhältnis verdeutlicht das Zusammenspiel zwischen Geld- und Rohstoffmärkten und liefert Hinweise auf wirtschaftliche Stabilität, Inflationserwartungen und die Stärke von Währungen.

  • Historische Bandbreite: 10:1 bis 30:1

  • Aktuelles Verhältnis (2025): 43,2:1
    (Gold: 3.089,58 USD; Öl: 71,48 USD)

Ein derart hohes Verhältnis deutet darauf hin, dass Gold im Vergleich zu Öl überbewertet ist – oder dass Öl aktuell unterbewertet erscheint. In früheren Marktzyklen gingen hohe Gold-Öl-Verhältnisse häufig einer Korrektur des Goldpreises oder einem starken Anstieg der Ölpreise voraus. Angesichts geopolitischer Spannungen, anfälliger Lieferketten und einer weltweit steigenden Energienachfrage könnte Öl derzeit unterbewertet sein. Dies spricht für eine mögliche Rückkehr zum langfristigen Mittelwert (Mean Reversion) und macht Investitionen im Ölsektor im relativen Vergleich potenziell attraktiver.

Gold-VPI-Verhältnis

Das Gold-VPI-Verhältnis vergleicht den Goldpreis mit dem US-Verbraucherpreisindex (CPI) und gibt Aufschluss über die reale Kaufkraft von Gold unter Berücksichtigung der Inflation.

  • 40-jähriger historischer Durchschnitt: ca. 8,5

  • Aktuelles Verhältnis (2025): 9,65
    (Gold: 3.089,58 USD; VPI: 319,799)

Dieses leicht erhöhte Verhältnis zeigt, dass Gold die Inflation moderat übertroffen hat. Zwar ist der Wert nicht extrem hoch, jedoch deutet er darauf hin, dass der reale Wert von Gold schneller gestiegen ist als die allgemeinen Verbraucherpreise – ein Hinweis auf eine mögliche leichte Überbewertung. Anleger sollten beachten, dass sich die Kaufkraft von Gold verringern könnte, falls sich die Inflation stabilisiert oder zurückgeht.

Historischer Preis- und Verhältnisvergleich (1985–2025)

Jahr Gold ($/oz) Silber ($/oz) Platin ($/oz) Palladium ($/oz) Öl ($/Barrel) VPI-Index G-S-Verhältnis G-P-Verhältnis G-Pa-Verhältnis G-Öl-Verhältnis G-VPI-Verhältnis
1985 317 6,14 296 104 26,92 107,6 51,6 1,07 3,05 11,78 2,95
1990 383 4,83 458 150 23,19 130,7 79,3 0,84 2,55 16,51 2,93
1995 384 5,20 418 147 18,43 152,4 73,8 0,92 2,61 20,83 2,52
2000 279 4,95 548 391 30,38 172,2 56,4 0,51 0,71 9,18 1,62
2005 444 7,31 897 201 56,64 195,3 60,7 0,50 2,21 7,84 2,27
2010 1.225 20,19 1.618 528 79,48 218,1 60,7 0,76 2,32 15,41 5,62
2015 1.160 15,68 1.053 692 52,72 237,0 74,0 1,10 1,68 22,00 4,89
2020 1.768 17,85 814 2.332 48,52 258,7 99,1 2,17 0,76 36,44 6,84
2025 3.089,58 34,23 984,80 1.000,80 71,48 319,799 90,27 3,14 3,09 43,2 9,65

 

Anlageimplikationen

Die aktuelle Verhältnis-Analyse legt nahe, dass Gold im Verhältnis zu mehreren wichtigen Vermögenswerten wahrscheinlich überbewertet ist. Anleger, die befürchten, zum Höchststand in den Markt einzusteigen, könnten von einer strategischen Diversifikation in derzeit unterbewertete Metalle profitieren.

Silber scheint bereit für eine Aufwärtsbewegung – insbesondere angesichts seiner bekannten Tendenz, Gold in Aufschwungphasen mit größerer Volatilität zu folgen. Seine Erschwinglichkeit und Verwendung in der Energiewende sowie der Elektronikindustrie stärken seine langfristigen Perspektiven.

Platin bietet eine der überzeugendsten Chancen für konträr denkende Investoren. Aufgrund seiner zunehmenden industriellen Nutzung im Bereich der grünen Energie könnte die Nachfrage mittelfristig erheblich steigen.

Palladium bleibt ein zentrales Element der Automobilindustrie, vor allem bei Katalysatoren für Benzinfahrzeuge. Eine Erholung der weltweiten Fahrzeugproduktion könnte die Preise erneut anheben.

Öl erscheint im Vergleich deutlich unterbewertet, was darauf hindeutet, dass Rohstoffe allgemein vor einer Phase der Reflation stehen könnten – mit weiterem Spielraum für steigende Energiepreise.

Fazit

Auf Basis einer umfassenden Bewertung historischer Vermögensverhältnisse wirkt Gold im Jahr 2025 im Vergleich zu Silber, Platin, Palladium und Öl deutlich überbewertet. Auch wenn Gold weiterhin als sicherer Hafen gilt, deutet der derzeitige Preisaufschlag auf Vorsicht für neue Käufer hin.

Anleger, die Renditen optimieren und Risiken streuen möchten, könnten in den derzeit unterbewerteten Metallen – insbesondere Silber und Platin – besseren Wert finden. Historisch haben diese Edelmetalle in Phasen hoher Goldverhältnisse oftmals überdurchschnittlich performt. Sollte der hohe Goldpreis anhalten, ist wahrscheinlich mit einer Aufholbewegung im übrigen Edelmetallsektor zu rechnen.

In diesem Zusammenhang kann eine strategische Umschichtung von Gold hin zu Silber, Platin und Palladium im Jahr 2025 und darüber hinaus ein günstigeres Risiko-Rendite-Profil bieten.

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